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Das heliozentrische Weltbild

Untertitel: … und sie bewegt sich doch!

<box 100%> In diesem Abschnitt geht es darum, dass sich nach und nach das heliozentrische Weltbild durchsetzte, bei dem die Sonne den Mittelpunkt des Universums bildet. </box>

Kopernikanische Wende

Das geozentrische Weltbild, das vor allem durch Aristoteles und Ptolemäus geprägt worden war, hielt im Wesentlichen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Es basierte auf der Ansicht, dass die Erde und somit auch die Menschen im Zentrum des Universums seien. Außerdem wurde in diesem System ein scharfer Trennstrich zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen gezogen. Aus diesen Gründen wurde dieses Weltbild von der Kirche vehement unterstützt (F5).

Um das Jahr 1500 verbrachte Nikolaus Kopernikus seine Zeit mit astronomischen Entdeckungen. Diese veranlassten ihn zu behaupten, nicht die Erde, sondern die Sonne sei der Mittelpunkt des Universums. Und obwohl er ein kirchliches Amt bekleidete, brachte er die Kühnheit auf, zu behaupten, nicht die Erde, sondern die Sonne sei der Mittelpunkt des Universums. Dieses Weltbild nennt man daher heliozentrisch (gr. helios = Sonne). Alle Planeten drehen sich demnach um die Sonne.

Kopernikus vertrat aber nach wie vor die Ansicht, dass die Himmelskörper Kreisbahnen beschreiben. Daher war das heliozentrische Weltbild dem geozentrischen an Genauigkeit nicht überlegen.

Vorteile der Heliozentrik

Mit diesem Weltbild konnte man aber zum Beispiel die sonderbaren Bewegungen des Mars am Sternhimmel elegant erklären (folgende Abb.n) und kam dabei ohne die komplizierten Epizyklen aus. Weiters konnte man einfach erklären, warum die Venus immer in der Nähe der Sonne am Himmel stand. Die scheinbare Drehung der Sterne auf der Himmelskugel erklärte Kopernikus mit der Drehung der Erde um ihre eigene Achse.




Die kurvenartige Bewegung des Mars kann man im heliozentrischen Weltbild elegant durch die Überlagerung der Erd- und Marsbewegungen erklären.



Die scheinbare Sterndrehung erklärte Kopernikus mit der Eigendrehung der Erde.


Galileo Galilei

Kopernikus kannte das gewaltige Risiko einer Veröffentlichung seiner Ansichten, denn er „degradierte„ die Erde quasi zu einem normalen Himmelskörper. Die Inquisition war zu dieser Zeit gnadenlos, und viele „Ketzer“ mussten auf den Scheiterhaufen. Erst in seinem Todesjahr 1543 veröffentlichte er seine Ideen. Zunächst erregten sie wenig Aufsehen.

Einige Jahrzehnte nach Kopernikus war Galilei einer der eifrigsten Verfechter des heliozentrischen Weltbildes. Er verbesserte das um 1600 erfundene Fernrohr und war wohl einer der Ersten, der damit den Himmel beobachtete.

Galilei's Entdeckungen

Jupitermonde

Galileo Galilei entdeckte unter anderem, dass sich vier Monde um den Jupiter bewegen. Diese heißen daher heute Galilei'sche Monde (folgnede Abb.). Diese Entdeckung stand im Gegensatz zum geozentrischen Weltbild.




Die vier größten Monde des Jupiters (Ganymed, Kallisto, lo und Europa) heißen Galilei'sche Monde. Heute kennt man bereits über 60 Jupitermonde, die teilweise aber winzig sind.

Phasen der Venus

Mond ist keine ideale Kugel

Galilei's Konflikt mit der Kirche

Die Entdeckung der Jupitermonde ermutigte Galilei, seine Ansichten offen auszusprechen. Aber inzwischen hatte der Vatikan begonnen, gegen die Idee des heliozentrischen Weltbildes vorzugehen. Im Jahre 1616 erhob Papst Pius V. das geozentrische Weltbild zur offiziellen kirchlichen Lehre und brandmarkte die Idee von einer im All ruhenden Sonne als Ketzerei. In diesem Jahr kam auch das Buch des Kopernikus auf den Index und blieb dort bis 1822, also über 200 Jahre!

Galilei wurde vor die Inquisition zitiert und verurteilt. Im Büßergewand und auf Knien schwor er Jahre später seinem „Irrtum„ ab. Sein Ausspruch „Und sie bewegt sich doch …„ ist legendär (er meinte damit die Erde). Galilei wurde zu einem unbefristeten Hausarrest in seine Villa verbannt und verbrachte dort die letzten acht Jahre seines Lebens.

Der Siegeszug des heliozentrischen Weltbildes war aber nicht mehr aufzuhalten. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Kopernikanischen Wende.

Zusammenfassung

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