~~SLIDYSHOW~~
Microsoft Virtual PC ist eine virtuelle Maschine für diverse x86-basierte Gastbetriebssysteme. Ursprünglich wurde Virtual PC für Mac von Connectix für PowerPC-basierte Mac-OS-Systeme als Emulator für den Betrieb von Windows entwickelt. Nach der Übernahme durch Microsoft wurde es Bestandteil des Produktes Microsoft Office Professional für Mac OS, konnte jedoch auch weiterhin separat erworben werden. Seit Apple Computer mit Intel-Prozessoren herstellt, ist die Weiterentwicklung der Version für Mac OS eingestellt. Die Intel-basierte Version Virtual PC für Windows ist inzwischen kostenlos von Microsofts Website herunterladbar.
Virtual PC wurde ursprünglich von der Firma Connectix als Lösung entwickelt, x86-Betriebssysteme mit entsprechender Softwareanwendung auf Apple-Macintosh-Systemen mit PowerPC-Prozessoren zu benutzen. Dabei musste die Hardware eines Intel-PCs vollständig in Software emuliert werden, was einen erheblichen Teil der Rechenleistung beanspruchte. Nicht allzu anspruchsvolle PC-Programme konnten so aber auch problemlos auf einem Apple-Macintosh-System mit PowerPC-Prozessor ausgeführt werden.
Später wurde auch eine Version für x86-Systeme entwickelt – mit Virtual PC für Windows war es möglich, unter Windows als Wirtsystem mehrere x86-Betriebssysteme (darunter auch OS/2 bzw. eComStation) als Gastsysteme einzusetzen. Durch die innotek GmbH wurde diese x86-Version auch auf OS/2 (als Wirtsystem) portiert. innotek entwickelte später VirtualBox und wurde Anfang 2008 von Sun Microsystems übernommen, welche 2009 von Oracle aufgekauft wurde.
2003 erwarb Microsoft die Virtual-PC-Technik von Connectix, über die Details des Übernahmegeschäfts vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Microsoft entwickelte sowohl die PowerPC-basierte Mac-Version als auch die x86-basierte Version von Virtual PC für Windows unter eigenem Namen weiter. Bevor mit dem Umstieg von Apple auf Intel-Prozessoren (Ende 2005/Anfang 2006) die Entwicklung für Apple-Systeme eingestellt wurde, wurde sogar noch eine Optimierung für den Apple Power Mac G5 vorgenommen.
Die x86-basierte Version ist nur auf dem Windows-Betriebssystem als Wirt verfügbar. Auch die Version für OS/2 wurde von Microsoft nicht weitergeführt.
Das später durch die innotek GmbH entwickelte, Virtual PC sehr ähnliche Programm VirtualBox hingegen wurde auf die Intel-basierte Mac OS-X-Plattform portiert, sodass es eine gute Alternative zur Virtualisierung auf modernen Mac-Systemen darstellt.
Virtual PC simuliert nicht den Computer, auf dem es ausgeführt wird, sondern einen Standard-PC mit dem jeweiligen tatsächlichen (physisch existierenden) Host-Prozessor (unter Windows) oder einem virtuellen Pentium II (unter Mac OS auf der PowerPC-Plattform), mit bis zu drei (virtuellen) Festplatten (im VHD-Format), einem CD- oder DVD-Laufwerk, einem Arbeitsspeicher einstellbarer Größe (abhängig von der Arbeitsspeicherkapazität des Wirtsystems), einer 100-MBit-Netzwerkkarte, einer Audio-Karte und einer 8-MB-Grafikkarte. Unterstützung für PCI-Geräte fehlt. USB wird nur von der Mac-Version und der Windows-7-Version unterstützt. Die Festplatten werden als virtuelle Laufwerke (Festplatten-Abbild-Dateien) auf der lokalen Festplatte angelegt.
Die Hauptvermarktung von Virtual PC auf den PowerPC-basierten Apple-Computern sieht das Ausführen eines Microsoft Windows-Betriebssystems vor und bringt somit eine große Anzahl an Windows-Programmen auch auf die PowerPC-Macs. Grundsätzlich läuft jedoch eine Vielzahl von x86-Betriebssystemen auf Virtual PC für Mac, obwohl sie nicht offiziell unterstützt werden.
Die Virtual PC Additions, Treiber und Programme für die Integration des Gastsystems in das Wirtsystem, gibt es für MS-DOS, Windows 98 und Me, sowie für Windows NT 4.0, 2000 und XP.
Da nach Aussage eines Microsoft-Managers die Anpassung von Virtual PC für Mac an die Intel-Plattform einen zu großen Aufwand bedeutet hätte, wurde das Produkt mit Aufkommen der Intel-Macs fallengelassen.
Microsoft kaufte 2003 die Firma Connectix und deren Produkt Virtual PC auf und integrierte Virtual PC in die eigene Produktpalette. Microsoft entwickelte das Produkt weiter und veröffentlichte im Januar 2004 die Version 2004. Im Dezember folgte das Service Pack 1.
Seit dem 12. Juli 2006 stellt Microsoft die Windows-Version kostenlos zur Verfügung (die Mac-Version ist weiterhin kostenpflichtig).
Am 19. Februar 2007 erschien die neue Version „Virtual PC 2007“, welche nun auch eine Unterstützung für Windows Vista bietet und seitdem ebenfalls kostenlos verfügbar ist. Allerdings ist hier zu beachten, dass offiziell nicht alle Versionen von Windows Vista unterstützt werden. Bei der Installation und Einrichtung des Programms auf bestimmten Vista-Versionen wird darauf hingewiesen, dass für diese nicht unterstützten Vista-Versionen kein Support-Anspruch besteht. Auf Windows Vista Home Premium z. B. läuft das Programm dennoch. Im Mai 2008 folgte das Service Pack 1, womit nun auch Unterstützung für Windows XP Service Pack 3, Windows Vista Service Pack 1, sowie Windows Server 2008 inkludiert ist.
Seit dem offiziellen Start von Windows 7 im Herbst 2009 gibt es eine neue Version von „Virtual PC“ (jetzt „Windows Virtual PC“). Außerdem gibt es unter dem Namen „XP Mode“ eine Virtuelle Maschine mit vorinstalliertem Windows XP. Diese läuft allerdings nur auf Computern mit hardwareunterstützer Virtualisierung (Secure Virtual Machine: AMD-V und Intel VT; Microsofts Bezeichnung ist „HAV“) unter den Versionen Professional, Ultimate und Enterprise. Die dort installierten Programme werden ins Windows-7-Startmenü integriert.
Als Host-Betriebssystem können die folgenden Windows 7-Versionen verwendet werden: Windows 7 Home Basic, Windows 7 Home Premium, Windows 7 Professional, Windows 7 Ultimate, Windows 7 Enterprise.
Als Gastbetriebssystem, also als Betriebssysteme, die virtualisiert werden, sind nur 32-Bit-Systeme vorgesehen. Der Support für 64-Bit-Systeme ist nicht vorhanden. Verwendet werden können offiziell folgende Windows-Betriebssysteme: Windows XP Service Pack 3 (SP3) Professional, Windows Vista Enterprise Service Pack 1 (SP1), Windows Vista Ultimate Service Pack 1 (SP1), Windows Vista Business Service Pack 1 (SP1), Windows 7 Professional, Windows 7 Ultimate, Windows 7 Enterprise. Meistens funktioniert aber auch die Virtualisierung sowohl anderer Windows-Editionen, als auch anderer Betriebssysteme (z. B. Ubuntu Linux o.ä.), bei der Installation bzw. Konfiguration sind dann aber möglicherweise kleinere Hürden zu überwinden.
Auf dem Macintosh liegt der Schwerpunkt darin, dass Windows-Programme auch auf einem Apple Macintosh lauffähig gemacht werden können, sowie für Webentwickler, welche ihren Code auf dem Internet Explorer testen müssen. Mithilfe von Virtual PC lassen sich auch diverse Linux-Varianten in das bestehende Windows-Betriebssystem einbinden, Microsoft bietet dafür allerdings (noch) keine offizielle Unterstützung.
Obwohl Linux als Gastsystem nicht offiziell unterstützt wird, lassen sich viele Linux-Distributionen trotzdem ohne größere Probleme installieren. Neuere Linux-Kernel (2.6) erkennen in Virtual PC in vielen Fällen die AUX-Schnittstelle (/dev/psaux) nicht, die für die Maussteuerung benötigt wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieses Problem zu beheben. Eine der einfachsten Lösungen ist es, die Kernelparameter i8042.noloop und psmouse.proto=imps in die Konfiguration der Bootmanager GRUB oder LILO einzutragen.
Microsoft Virtual Server ist eine Virtualisierungssoftware, welche die Administration und den Zugriff auf mehrere virtuelle Maschinen ermöglicht. Ähnlich dem Microsoft Virtual PC wird eine komplette Laufzeitumgebung für das Gast-OS zur Verfügung gestellt, ohne dass dieses Auswirkungen auf das Host-OS hat. Dies ermöglicht den Betrieb mehrerer Betriebssysteme auf einem Server. Microsoft Virtual Server ermöglicht jedoch im Gegensatz zu Microsoft Virtual PC eine direkte Verbindung zu den Gastsystemen, ohne den Umweg über das Host-OS. Bei Virtual Server 2005 R2 handelt es sich um eine Hybrid-Virtualisierungslösung. Das bedeutet, der VMM (Virtual Machine Monitor) läuft parallel zum Host-Betriebssystem.