Vor der Installation von Betriebssystemen (oder eines Bootmanagers) sollte man sich gründlich Gedanken über den Aufbau des Systems machen. Die wichtigste Überlegung betrifft die Auswahl der Betriebssysteme, die parallel betrieben werden sollen.
Anschließend sollte man planen, wie viel Festplattenspeicher für jedes Betriebssystem vorgesehen werden soll. Die Hersteller geben in der Regel einen Mindestbedarf an Speicherplatz an – dieser sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden. Dabei ist auch zu bedenken, ob das System zukünftig erweitert werden soll.
Unter Umständen kann es sinnvoll sein, eine eigene Partition für Daten anzulegen, auf die mehrere oder alle Betriebssysteme zugreifen können. Ein solches Vorgehen erleichtert die Datenverwaltung in Mehrsystemumgebungen.
Wenn die Festplatte groß genug ist, empfiehlt es sich, einen Teil zunächst unpartitioniert zu lassen. Dieser freie Bereich kann später flexibel für neue Systeme oder zusätzliche Daten verwendet werden.
Neuere Computer verwenden oft das UEFI-BIOS anstelle des klassischen BIOS. Dabei wird meist eine EFI-Systempartition (ESP) benötigt, auf die Bootmanager wie GRUB oder der Windows Bootloader zugreifen können. Diese Partition sollte etwa 100–300 MB groß und mit dem FAT32-Dateisystem formatiert sein.
Linux kann auf einer Festplatte bis zu 15 Partitionen verwalten, davon maximal 11 logische Partitionen.
Partitionen werden über sogenannte Device-Dateien angesprochen:
/dev/sda, /dev/sdb, /dev/sdc etc … für Festplatten.
/dev/sda1, /dev/sda5, … für deren Partitionen.
Die Partitionsnummern 1–4 sind für primäre und erweiterte Partitionen reserviert, logische Partitionen beginnen mit 5.
Die folgende Abbildung veranschaulicht die Nummerierung: Auf der Festplatte gibt es zwei primäre Partitionen
und eine erweiterte Partition, die drei logische Partitionen enthält.
Die maximale Partitionsgröße im klassischen MBR-Layout beträgt 2 TB. Größere Festplatten benötigen eine GPT-Partitionstabelle (GUID Partition Table).
Hinweis: Viele moderne Linux-Distributionen nutzen standardmäßig das ext4-Dateisystem. Für spezielle Anwendungen sind auch andere Dateisysteme wie Btrfs, XFS oder ZFS verfügbar.
Es gibt keine allgemeingültige Regel für die Anzahl und Größe der Partitionen unter Linux. Eine bewährte Grundaufteilung ist:
Empfehlenswerte Größe: 20–40 GB.
Größe je nach Nutzung, z. B. 100–500 GB oder mehr.
Größe: 1× bis 2× RAM (bei viel RAM auch weniger, z. B. 2–4 GB).
Moderne Linux-Systeme unterstützen auch Swap-Dateien anstelle fester Partitionen – diese können flexibler verwaltet werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mehrere Betriebssysteme auf einem Computer zu verwalten:
Hinweis: Bei UEFI-Systemen ist besondere Sorgfalt bei der Einrichtung mehrerer Betriebssysteme nötig, da jeder Bootloader in der EFI-Systempartition abgelegt wird.