Das Federpendel hat nicht sehr viele alltäglich Anwendungen und auch keine kulturhistorische Bedeutung wie das Fadenpendel. Mit seiner Hilfe kann man aber einige Eigenschaften von Schwingungen einfach erklären.
Zwischen Kraft und Dehnung bei einer Schraubenfeder besteht ein proportionaler Zusammenhang.
| Schwingungsdauer eines Fadenpendels (bzw. mathematischen Pendels): `T = 2\pi \sqrt{\frac{m}{k}}` d.h. `T~ \sqrt{m}` bzw. `T~ \frac{1}{\sqrt{k}}` |
|---|
| `T` … Dauer für eine Hin- und Herbewegung(= Schwingungsdauer) in s |
| `m` … Masse an der Feder in kg |
| `k` … Federkonstante in N/m |
Stell dir dazu vor, dass sich neben der Feder ein Papierstreifen bewegt, auf dem die Schwingung mit einem Stift aufgezeichnet wird (folgende Abb.n). Am Papier hast du dann ein Diagramm von der zeitlichen Veränderung der Auslenkung. Wir sehen uns das zunächst einmal qualitativ an. Auf die mathematische Beschreibung dieses Diagramms kommen wir im folgenden Kapitel.
| Die Schwingung des Federpendels wird auf das sich bewegende Papier aufgezeichnet. |
| So sieht das Diagramm aus, das die schwingende Masse erzeugt. Es ist ein Weg-Zeit-Diagramm. |
An Hand dieses Diagramms kannst du zwei wichtige Merkmale jeder Schwingung erkennen. Da ist zunächst einmal die Amplitude. Sie gibt die maximale Auslenkung aus der Ruhelage (in m) an. Das zweite Merkmal ist die dir schon bekannte Schwingungsdauer. Sie wird für eine ganze Hin- und Herbewegung gemessen, also zum Beispiel von Berg zu Berg. Vor allem bei sehr schnellen Schwingungen ist es aber praktischer, die Frequenz anzugeben. Darunter versteht man die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Sie ist somit der Kehrwert der Schwingungsdauer. Sie hat die Einheit 1/s. Man hat ihr aber zusätzlich zu Ehren des Physikers Heinrich Hertz (1857-1894) die Einheit Hertz gegeben (Hz).
| Frequenz: `f=1/T` |
|---|
| `f` … Frequenz in 1/s bzw. Hz (Hertz) |
| `T` … Schwingungsdauer in s |
Was bedeuten diese beiden Merkmale im Alltag? Nehmen wir dazu jene beiden Sinnesorgane, die Schwingungen empfangen können: Augen und Ohren (F12)! Beim Schall bedeutet eine größere Amplitude einen lauteren Ton (folgende Abb.). Bei lauter Musik schwingt die Membran des Lautsprechers stärker. Das kannst du sogar mit der Hand direkt am Lautsprecher spüren (F9). Bei einer elektromagnetischen Schwingung wie dem Licht bedeutet eine größere Amplitude mehr Helligkeit.
| Unterschiedliche Amplitude bei Schall bzw. bei Licht |
Einen Ton mit einer höheren Frequenz nimmst du auch höher wahr (folgende Abb.). Die Höhe eines Tons (bzw. eines Geräusches) gibt dir sofort Rückschluss, wie schnell die Tonquelle schwingt. Hummeln schlagen zum Beispiel rund 200-mal pro Sekunde mit den Flügeln und erzeugen ein tiefes Brummen. Gelsen machen 400 oder mehr Flügelschläge pro Sekunde (F10). Das ergibt im zweiten Fall das dir bekannte unangenehme, hohe Geräusch. Eine Stimmgabel mit 440 Hz schwingt 440-mal in der Sekunde (F11). Beim Licht ergibt eine niedrige Frequenz rotes Licht, eine hohe blaues. Die Frequenz kann so hoch (Ultraviolett bzw. Ultraschall) oder so tief werden (Infrarot bzw. Infraschall), dass du sie nicht mehr mit deinen Sinnesorganen wahrnehmen kannst.
| Unterschiedliche Frequenz bei Schall bzw. Licht |
Die Schwingungsdauer eines Federpendels hängt nur von der Federhärte und der schwingenden Masse ab. Die beiden wichtigsten Eigenschaften einer Schwingung sind die Schwingungsdauer bzw. Frequenz und die Amplitude.