Das Arbeitsblatt "Was ist der Mensch wert?" macht deutlich wie unterschiedlich der Mensch, sein Wesen, seine Würde und Rechte gesehen werden/wurden. Und so wurden/werden auch sehr unterschiedliche Menchenbilder vertreten.
Aus bibl.-christl. Tradition kann die Würde des Menschen kann vom Wesen des Menschen her bzw. von Gott her begründet werden. Ausführliche Erklärung
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen a) fundamental-höhere Werte: Leben, Freiheit b) soziale Werte: gleiche Rechte, Mitbestimmung, Solidarität c) materielle Werte: Eigentum, Teilhabe an den Gütern der Erde
Aus jedem Wert resultiert ein Recht und eine Verpflichtung. Eine (noch immer) aktuelle Formulierung dieser Werte als Menschenrechte ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechtemenschenrechte.pdf der UNO aus 1948.
Art. 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
Art 2: Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
Während es im Schöpfungshymnus Gen 1,1-2,4a grundsätzlich um die Gattung Mensch und seine Würde geht, beschäftigt sich die mythologische Erzähhlung in Gen 2,4b-25 mit dem Menschen als Individuum und Person (vgl. Verwendung der Eigennamen Adam und Eva) bzw. als Partner eines anderen Menschen. Trotz des ihn umgebenden Paradieses mit Tieren und Pflanzen fehlt dem „Erdling“ Adam etwas. Erst als ihm mit Eva eine Partnerin zur Seite gestellt wird, kann er glücklich ausrufen: „Das endlich ist Bein von meinem Bein, Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann sit sie genommen.“ (Gen 2,23) Die Zusammengehörigkeit von Mann und Frau wird im hebr. Urtext noch deutlicher durch das Nebeneindander von isch= Mann und ischscha= Frau zum Ausdruck gebracht. Beide - Mann und Frau - verkörpern die Menschheit als Gemeinschaft. Auch die Anziehungskraft der Geschlechter wird in Gen 2 aus dieser ursprünglischen Einheit erklärt. Erst im Miteinander der Menschen, besonders in der Gemeinscahft von Mann unde Frau vollendet sich Menschsein. (vgl. Religion BELEBT, Religion AHS 6, S. 138)
In seiner Antrittsentzyklika „Deus caritas est“ fromulierte Papst Benedikt XVI., dass alle menschl. Liebe (Liebe zu Gott, Nächstenliebe und geschlechtliche Liebe zw. Mann und Frau) ihre Grundlage hat im göttlichen Wesen: Gott ist Liebe.
Grundsätzlich kann zwischen Liebe als Eros, Agape und Caritas unterschieden werden.
Mann kann 4 Bedeutungen/Aspekte der menschl. Sexualtität unterscheiden, die mehr oder weniger aufeinander bezogen sind:
- Identität: Die Sexualität ist unbestritten von großer Bedeutung für die Identität der jeweiligen menschlichen Person. Wie sehe, fühle lebe ich als Mann bzw. Frau mit meiner sexuellen Anlage/Ausrichtung, meinen Bedürfnissen und Wünschen.
- Beziehung: Mit und durch Sexualität kann ich auch in eine Beziehung zu einem Du treten bzw. drückt sich darin Beziehung aus. Nach bibl.-christl. Tradition drückt der Sexualakt die Ganzhingabe, die bedingungslose Hingabe an den Partner aus.
- Lust: Die Befriedigung sex. Bedürfnisse kann auch mit Lustempfinden verbunden sein.
- Fortpflanzung: Eine wesentliche biologische Bedeutung der Sexualität liegt in der Fortpflanzung. Da es hier um die Verantwortung für einen neuen Menschen geht, ist dieser Aspekt immer auch mit zu berücksichtigen.
Während die letzten beiden Aspekte eher als natürl.-biolog. gesehen werden können, handelt es sich bei den ersten beiden um eher kulturelle Aspekte.