Untertitel: Der tiefste Blick ins All
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In einer sternklaren Nacht ist der Blick auf die Milchstraße ein sehr eindrucksvolles Erlebnis (obige Abb.). Die Griechen glaubten, dass sich die Milch der Göttin Hera beim Stillen des ungestümen Herkules über den Himmel ergossen hätte. Das griechische „gäla„ bedeutet Milch. Und daher kommen die Ausdrücke Galaxis und Milchstraße.
Galilei erkannte 1609 mit Hilfe seines Fernrohrs, dass die Milchstraße aus lauter einzelnen Sternen besteht. Das Wort Milchstraße hat eigentlich zwei Bedeutungen. Einerseits meint man damit unsere Heimatgalaxis, andererseits das milchige Sternenband am Himmel - und das ist ja nur der für uns sichtbare Teil davon. Unsere Sonne ist nur ein gewöhnlicher Stern unter vielen (folgende Abb.n). Es macht einen ziemlich schwindlig, wenn man über die Größe unserer Galaxis nachdenkt: Sie hat einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren (LJ) und besteht aus etwa 100 Milliarden Sternen (F20).
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Aber auch unsere Milchstraße ist nur eine unter Myriaden von Galaxien (vorhergehende Abb. ). Wie viele es sind, kann man nur vorsichtig schätzen. Man geht heute von etwa 100 Milliarden aus. Wenn jede davon so viele Sterne hat wie unsere Milchstraße, dann gibt es im Universum etwa 1022 Sterne. Aber wer kann sich das schon vorstellen?
Wir wissen heute, dass weder die Erde noch die Sonne der Mittelpunkt des Universums sind. Aber wo ist der Mittelpunkt? Das wissen wir nicht! dürfte vor 13,7 Milliarden Jahren mit dem Urknall entstanden sein, und fliegt seiher auseinander. Egal wo du dich im Universum befindest, es sieht dadurch immer so aus, als würde alles von dir wegfliegen. Der Mittelpunkt des Universums ist also überall und nirgends (F22, mehr dazu im Abschnitt Kosmologie).
Kopernikus degradierte die Erde zu einem normalen Planeten. Aber es ist noch schlimmer: Unsere Sonne ist ein normaler Stern und unsere Milchstraße eine normale Galaxis unter Myriaden von anderen.