Die Frage nach Sinn, Glück und die Reich Gottes-Botschaft Jesu

1 Sinnfrage

Der Kurzfilm Quest und der Song I still haven't found what I'm looking for verdeutlichen eindringlich die Suche des Menschen nach einem tragfähigen Sinn:
Der Mensch ist ein Leben lang und immer wieder auf dieser Suche, er findet Antworten, verwirft sie wieder und sucht weiter. Auf dieser Suche ist er vielen Gefahren in den verschiedenen Welten, Lebensbereichen, Lebensabschnitten und menschlichen Kulturen ausgesetzt. Und gerade in Grenzsituationen zeigt sich immer wieder: „Wenn ein Mensch weiß, wofür er lebt, dann erträgt er fast jedes Wie.“ (nach V. E. Frankl). Am Ende seines Lebens scheint er oft erst wieder am Ausgangspunkt seines Suchens zu sein.
Sinnantworten können unterteilt werden in:

(nach: Religion 5, Religion bewegt)

2 Sinnfrage nach Viktor Frankl

Frankl beschäfigte sich aufgrund seiner Lebensgeschichte (s.B.S.16f) ausführlich mit der Sinnfrage. Er entwickelte die sogenannte Logotherapie (eine sinnzentrierte Psyhotherapie), die den konkreten Menschen auf der persönlichen Suche nach dem jeweils eigenen Lebenssinn begleitet. Nähere Informationen (Menschenbild Frankls und dreifache Sinnerfüllung nach Frankl) dazu in der Datei sinn_des_lebens_frankl.pdf


3 Die Reich Gottes-Botschaft Jesu

Als eine wesentliche Antwort auf die Sinnfrage bzw. auf die Suche nach Glück kann die Frohbotschaft Jesu betrachtet werden. Jesus formuliert diese Botschaft ausdrücklich in der Bergpredigt (Mt 5-7) und in seinen Gleichnissen, in denen er vom Reich Gottes bzw. vom Himmelreich spricht, das schon mitten unter uns ist, schon begonnen hat. Grundlage dieser Botschaft ist, dass alle Menschen seit jeher von Gott ins Leben gerufen, geliebt und angenommen sind. Diese Frohbotschaft - gerade auch für die Armen, Kranken, Ausgestoßenen und Sünder - ruft uns zum Mitlieben bis hin zur Feindesliebe (Mt5,44) heraus. Es ist letzlich die Erfahrung der Liebe, des Angenommenseins, des Beschenktseins, die uns auch glauben und hoffen lässt - in dieser Welt trotz vieler Unzulänglichkeiten und Leiden und über diese Welt hinaus. Jesus verwirklicht diese Botschaft auch durch seine Taten bis hin zum Kreuzestod, der eine Konsequenz dieser radikalen Botschaft von einem liebenden und verzeihenden Gott ist.
Für die Verkündigung seiner Frohbotschaft greift Jesus immer wieder auf die literar. Form es Gleichnisses zurück.

4 Gleichnisse Jesu

Jesus verwendet für seine Reich-Gottes- bzw. Himmelreich-Verkündigung die literar. Form des Gleichnisses, weil er damit das Unsichtbare, Unbegreifliche, … seiner Verkündigung durch sichtbare Bilder verdeutlichen kann.
Folgende Formen von Gleichnissen können unterschieden werden:
a) Einfache Bildworte veranschaulichen Alltagswissen und stehen dem Sprichwort nahe. (Mt 5,13b.14b; Mt 7,17)
b) Gleichnisse im engeren Sinn sind bildhafte Erzählungen, die vertraute und typische Vorgänge aus dem Alltag schildern. (Zeitform: Gegenwart) (Mk 4,26-29; Mk 4,30-32)
c) Parabeln erzählen Geschichten, die nicht alltäglich sind und eine besondere unerwartete Wendung nehmen. (vgl.: Scheitel einer Parabel in der Mathematik) (Zeitform: (Mit)Vergangenheit) (Lk 15,11-32: Parabel vom verlorenen Sohn/barmherzigen Vater)
d) Beispielerzählungen schildern ebenfalls keine alltägl.Vorgänge, sondern Musterfälle, wie man sich richtig verhalten soll. Diese Form verwendet nur Lukas. (Zeitform: (Mit)Vergangenheit) (Lk 10,30-37: Beispiel vom barmherzigen Samariter)
e) Allegorie: Jedes Element der Bildgeschichte lässt sich Punkt für Punkt auf die Wirklichkeit übertragen (vgl. allegor. Deutung des Gleichnisses vom Sämann: Mk 4,13-20)
Eine Kurzinformation zum Thema Gleichnisse in der Verkündigung Jesu findet man im Religionsbuch Religion bewegt, Religion 5 S. 13.
Ausführliche Information zum Thema Gleichnisse