Untertigel: Hertz und Marconi
Die Geschichte der drahtlosen Kommunikation durch EM-Wellen beginnt 1886, als der Deutsche Heinrich Hertz diese künstlich erzeugen und nachweisen konnte. Er ist quasi der Vater der Telekommunikation. Hertz verwendete aber nicht die heute üblichen rückgekoppelten Schwingkreise, sondern regte die EM-Wellen mit Hilfe eines Funkens an (Abb. 36.2). Obwohl diese Technik schon lange nicht mehr verwendet wird, spricht man trotzdem noch heute von Rundfunk und Funktechnik (F1). Hertz wies nach, dass sich die von ihm erzeugten EM-Wellen wie Licht verhalten, also etwa reflektiert oder gebrochen werden können, und konnte somit Maxwells Vorhersagen glänzend bestätigen.
Der Italiener Guglielmo Marconi setzte die Hertz'schen Versuche fort. Er baute in den Senderstromkreis einen Taster ein und konnte so Morsesignale übertragen, ohne auf Telegrafenleitungen angewiesen zu sein. 1901 überbrückte er mit einer Funkverbindung eine Strecke von 3400 km von Europa über den Atlantik nach Kanada. 1909 erhielt er für seine Erfindung den Nobelpreis. Die Bedeutung dieser Technologie wurde schnell erkannt, und Industrie wie Militär steckten viel Geld in deren Verbesserung. Ab 1920 gab es in den USA und ab 1924 auch in Österreich die ersten Rundfunkstationen mit regelmäßigem Programm.
| Marconi mit seiner Erfindung. Links unten kann man gut die beiden Kugelkondensatoren der Sendeantenne erkennen. |
Heinrich Hertz und Guglielmo Marconi erzeugten die EM-Wellen mit elektrischen Funken, woraus sich heutige Begriffe wie Rundfunk oder Funktechnik ableiten.