Später erweiterte er die Theorie der Ellipsenbahnen auf alle Planeten und veröffentlichte im Jahr 1609 seine ersten beiden Gesetze.
Der Unterschied zu den bisherigen Weltmodellen war, dass Kepler seine Ansichten durch exakte Daten belegen konnte. Genau das macht aber den Unterschied zwischen einer Hypothese (also einer Vermutung) und einer Theorie aus. Deshalb sagt man auch, dass das Jahr 1609 der Beginn der modernen Astronomie ist (F12).
Das 1. Kepler'sche Gesetz besagt, dass jeder Planet die Sonne auf einer Ellipse umkreist. Die Sonne befindet sich in einem der Brennpunkte.
Den sonnennächsten Punkt nennt man Perihel, den sonnenfernsten Aphel. Kepler hatte Glück, weil der Mars, den er für seine Berechnungen heranzog, relativ gesehen stark von der Kreisbahn abweicht. Trotzdem sind diese Abweichungen bei den meisten Planeten minimal. In der Abb. sind die Bahnen der drei innersten Planeten maßstabsgetreu gezeichnet. Mit freiem Auge kannst du nicht erkennen, dass es sich um Ellipsen handelt. Die dieser Abb. sind zur besseren Veranschaulichung stark übertrieben dargestellt.
Wir wissen heute, dass das 1. Kepler'sche Gesetz in seiner damaligen Formulierung nicht ganz exakt ist. Nehmen wir einmal nur einen Planeten an. Im Brennpunkt der Ellipsenbahn befindet sich dann nicht die Sonne, sondern der gemeinsame Schwerpunkt von Planet und Sonne (vorhergehende Abb.). Die Sonne selbst beschreibt ebenfalls eine Ellipse (F13).
Die anderen 8 Planeten unseres Sonnensystems beeinflussen einander und die Sonne noch einmal zusätzlich. Weil die Masse der Sonne aber mehr als 700-mal so groß ist wie die aller Planeten zusammen, befindet sich der Schwerpunkt des Sonnensystems immer in ihrer Nähe, zeitweise auch in ihrem Inneren. Trotzdem: Die Sonne schlingert ein wenig.
| Bewegung des Mittelpunkts unserer Sonne in den Jahren 1960 bis 2025. Zum Größenvergleich ist die Sonne eingezeichnet. |