Untertitel: Korken, Blitze und Orangenbäume
Etwas unromantisch formuliert kann man sagen: Eine Welle entsteht durch die Ausbreitung einer Störung. Was damit gemeint ist, erfährst du in diesem Abschnitt.
Um das Prinzip der Entstehung einer Welle zu verstehen, sehen wir uns zunächst drei Beispiele aus dem Alltag an: eine Wasserwelle, eine Schallwelle und eine Erdbebenwelle.
| a: ruhige, ungestörte Oberfläche; b: die nach unten gedrückte Oberfläche kann nur nach außen ausweichen; rechts: Milchtropfen und Kreiswellen. |
Das Eindrücken der Wasseroberfläche erfordert Energie. Diese Energie wandert mit der Welle nach außen weg.
Auch Erdbebenwellen entstehen durch Störungen. Bei einem Erdbeben verschieben sich die Kontinentalplatten ruckartig (F3). Diese Bewegung ist die Störung, bei der unglaubliche Energie freigesetzt wird. Die Erdbebenwellen sind der Abtransport dieser Energie. Findet das Beben unter Wasser statt, dann können zusätzlich große und verheerende Wasserwellen entstehen, die Tsunamis (F4). Diese zeigen auf eindrucksvolle aber auch tragische Weise den Energietransport in einer Welle.
Bleibt noch als drittes Beispiel die Schallwelle eines Donners. Im Inneren eines Blitzes kann es unglaublich heiß werden, bis rund 30.000 °C! Das ist etwa 5-mal so heiß wie auf der Sonnenoberfläche! Die heiße Luft dehnt sich extrem schnell aus und wird nach außen hin zusammengedrückt. Diese Dichteschwankung der Luft ist die Störung, die die Schallwelle erzeugt. Diese hörst du dann wiederum als Donner (F5).
| Im Inneren des Blitzkanals können die Temperaturen bis auf 30.000 °C steigen. Seeehr heiß! |
Eine Welle ist die Ausbreitung einer Störung und somit von Energie ohne Materietransport. Die Störung kann zum Beispiel das Eindrücken der Wasseroberfläche sein (Wasserwelle), das Rutschen der Kontinentalplatten (Erdbebenwelle) oder eine Dichteschwankung der Luft (Schallwelle).