Das sakramentale Zeichen „wirkt“ immer dann, wenn es in der richtigen Absicht gesetzt und empfangen wird, wenn Gott und Mensch(en) dadurch in eine personale Beziehung treten.
Der Spender soll die Begegnung mit Christus vermitteln, Die Gültigkeit des Sakramentes hängt zwar nicht von seiner persönlichen Verfassung ab, doch wird die Christusbegegnung des Sakramentes bereichert und vertieft, wenn der Spender nicht bloß den äußeren Ritus vollzieht, sondern persönlich an dem Geschehen beteiligt ist. Der eigentliche Spender ist Gott selbst.
Der Empfänger, der Mensch, soll für diese Begegnung bereit sein. Die Wirkung einer persönlichen Begegnung liegt in der vertieften Beziehung zwischen beiden Partnern; sie bringt eine Veränderung des (menschlichen) Partners mit sich, führt ihn neu und tiefer Gott, den Menschen und der Kirche zu. Die Gabe Gottes soll für ihn zur Aufgabe in seinem Leben werden.
Sakramente erwirken Gnade
Gnade bezeichnet das Verhalten Gottes, das auf das Heil des Menschen zielt. Gott lässt dem einzelnen Hilfe und Beistand zuteil werden. In Jesus ist die Gnade (Güte, Menschenfreundlichkeit) in menschlicher Gestalt erschienen. Die Kirche ist nun die Gemeinschaft, in der Gottes Gnade durch seinen Geist weiterwirkt. So wird in den besonderen Zeichen der Begegnung mit Gott (Sakramente) das Geschenk seiner Gnade dem einzelnen vermittelt.
Wirkung des Symbols bzw. Ritus
allein: Das Sakrament wirkt automatisch ohne Zutun, Bemühung, Vorbereitung und entsprechender innerer Einstellung des Menschen. Worte sind Beschwörungsformeln und Sakramente sind Zauber. Das Wort Hokuspokus wird ja als Verballhornung der Wandlungsworte bei der Messfeier hergeleitet: „Hoc est (enim) corpus meum“.
Nach der Überzeugung der Christen kann ein Sakrament in
einem Menschen nur eine Wirkung oder bessere Entwicklung
auslösen, die im Kern schon als Ansatz vorhanden gewesen
ist. Sakramentale Zeichen und Gesten sind wirksam, aber
nicht magisch-zauberhaft. Das äußere Zeichen ersetzt beim
Sakrament nicht die innere Anstrengung einer Veränderung.
Ein Sakrament lässt das, was innen ist, zum Zuge kommen,
indem es dies nach außen bringt.
Zeichen wird nur als Signal gedeutet, dass etwas geschieht; wesentlich ist allein die psychologische Wirkung: Die Riten und Zeichen bei der Feier sollen dem Menschen helfen, sich bessser, sicherer zu fühlen. Hier wird nicht verstanden, dass es um Kommuniktation zwischen Personen geht und Sakramente von Zeichen einer Gemeinschaft leben.