Unser Sonnensystem ist wahrscheinlich vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entstanden. Astronomen versuchen herauszubekommen, wie das abgelaufen sein könnte. Dazu benutzen sie einerseits Daten über unser Sonnensystem, aber auch die der bisher gefundenen extrasolaren Planeten. Weil die Entstehung schon so lange her ist, ist die Suche nach dem „Wie“ natürlich sehr schwer, und es sind auch noch eine Menge Fragen unbeantwortet.
| Zusammenballung von interstellarer Materie, aus der sich Sonne und Planeten gebildet haben. |
Es dürfte aber wohl so gewesen sein, dass sich eine langsam rotierende Wolke aus interstellarer Materie gebildet hat, die sich durch die Gravitation zusammenzog. Wie bei einer Eisläuferin, die bei der Pirouette die Arme anzieht (F18), erhöhte sich die Rotationsgeschwindigkeit, und die Wolke flachte sich dadurch zu einer Scheibe ab. In ihrem Zentrum bildete sich unsere Sonne, die durch den Gravitationsdruck im Inneren eine so hohe Temperatur erreichte, dass die Kernfusion begann.
Im äußeren Teil der Scheibe entstanden durch Zusammenklumpen der Materie Planetenkeime, die man Planetesimale nennt und die die Grundbausteine unserer heutigen Planeten waren. Man darf sich von der Bezeichnung nicht täuschen lassen, denn diese „Keime“ hatten einen Durchmesser von einigen Kilometern. Die größeren von ihnen konnten die kleineren anziehen und wurden damit noch größer. Diesen Effekt kann man sehr gut in Simulationen nachvollziehen(folgende Abb.).
| Computersimulation zur Entstehung von Planeten, a: 100 Planetesimale; b: nach 30 Mio. Jahren noch 22 Planetesimale; c: nach 150 Mio. Jahren 4 fertige Planeten. |
Auf diese Weise wurden aus einer Scheibe im Laufe von Millionen Jahren unsere heutigen Planeten. Dadurch ist zu erklären, warum die Planetenbahnen praktisch in einer Ebene liegen (siehe obige Tab.). Auf Grund der Drehimpulserhaltung umkreisen auch heute noch alle Planeten in einer Richtung die Sonne, und auch die Eigendrehung (mit Ausnahme der Venus) ist bei allen in die gleiche Richtung (F15).