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Tief im Sonneninneren werden Kerne von Wasserstoff (H), Deuterium (2H, schwerer Wasserstoff) und Tritium (3H, überschwerer Wasserstoff) in verschiedenen Reaktionen zu schwereren Kernen verschmolzen. Das nennt man Kernfusion (Kap. 47.2). Der springende Punkt ist nun der: Die Gesamtmasse der Einzelteile ist dabei stets größer als die des neuen Kerns (Abb. 42.12). Das nennt man den Massendefekt.
Ein Proton hat $1672,52\cdot 10^{-30}$ kg, ein Neutron $1674,82\cdot 10^{-30}$ kg. Ein Deuteriumkern hat aber eine Masse von nur $3343,53\cdot 10^{-30}$ kg. Der Massendefekt beträgt $3,81 \cdot 10^{-30}$ kg, also etwas mehr als 1‰. Nach $\Delta E = \Delta m\cdot c^2$ wird dabei eine Energie von $3,42\cdot 10^{-13}$ J freigesetzt. Damit die Sonne ihre enorme Leistung von $10^{26}$ J/s erzielen kann, sind also rund $10^{38}$ Kernverschmelzungsvorgänge pro Sekunde nötig.
Beim Warp-Antrieb der Enterprise (F9) wird Materie und Antimaterie zu Energie zerstrahlt. Das ist die effizienteste Art der Energiegewinnung im ganzen Universum. Aus je 5 kg Antimaterie und Materie kann man etwa $10^{18}$ J gewinnen (rechne nach). Beeindruckend, denn das entspricht dem Jahresenergieverbrauch von Österreich! Nach diesem Prinzip funktioniert auch der PET-Scanner (Positron-Emissions-Tomografie). Mit dieser Technik kann man dem Hirn beim Denken zusehen. Man markiert Zucker mit einem $ß^+$-Strahler und bringt ihn in die Blutbahn. Wo das Gehirn aktiver ist, wird mehr Zucker verbraucht und somit werden auch mehr Positronen ausgesendet. Die bei ihrer Zerstrahlung mit Materie entstehende Energie misst der PET-Scanner und stellt sie bildlich dar (Abb.).
| Aktive Hirnbereiche beim Hören (links) und beim Sehen (rechts). |