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Spannungsmessung im OP
Wenn Nerven- oder Muskelzellen gerade aktiv sind, dann ändert sich kurzfristig ihre Spannung. Diese Änderungen kann man sichtbar machen und damit medizinische Diagnosen erstellen.
Bei einem der wichtigsten medizinischen Aufzeichnungsverfahren wird im Prinzip ein aufgemotztes Voltmeter verwendet: bei der Elektrokardiografie, kurz EKG (gr. kardia = Herz). Dabei misst man Spannungsänderungen an der Hautoberfläche und zeichnet sie auf (Abb. 25.3 und 25.4). Weil man nicht direkt am Herzen misst, sind diese Änderungen aber nur winzig und liegen in der Größenordnung von 1 mV. Spannungsmessung ist immer eine Vergleichsmessung. Man braucht also mindestens zwei Punkte auf der Haut, zwischen denen man misst (F3), zum Beispiel die Arme. Um den Herzrhythmus zu beurteilen, ist das vollkommen ausreichend (folgende Abb.). Will man es genauer wissen, dann nimmt man zusätzliche Elektroden an den Beinen oder am Brustkorb. Zwischen je zwei dieser Punkte kann dann die Spannung gemessen werden, und man erhält auf diese Weise viele, leicht unterschiedliche Kurven, die die Diagnose erleichtern. Neben dem EKG gibt es weitere Aufzeichnungsverfahren, bei denen Spannungsänderungen auf der Haut gemessen werden, zum Beispiel die Elektroenzephalografie.
| Im Prinzip reichen für ein einfaches EKG bereits zwei Messpunkte an den Armen aus. |
| Drei Kurven, die zwischen zwei Punkten gemessen wurden: a) Normales Ruhe-EKG, b) Herzrhythmusstörung, c) Herzflimmern. |
EKG und EEG sind Aufzeichnungsverfahren, bei denen die Spannungsänderungen zwischen bestimmten Hautpunkten gemessen werden. Das erlaubt einen Rückschluss auf die Arbeitsweise von Herz und Gehirn.