Die ersten 90% einer Aufgabe nehmen 10% der Zeit in Anspruch, die letzten 10% erfordern die anderen 90% der Zeit.
Die Deadline ist nur noch einen Schritt entfernt. Der Geschäftsführer erwartet die Abschlusspräsentation. Und der Auftraggeber steht schon in den Startlöchern. Doch die Projektmanager bleiben cool, denn sie haben den Überblick und alles im Griff.
IT-Projektmanager sind die menschliche Schnittstelle zwischen Anwendungsentwicklung und Anwendern.
Projektmanager planen, organisieren und steuern informationstechnische Projekte, die die Zusammenarbeit von Spezialisten aus unterschiedlichen Fachgebieten erfordern. Sie koordinieren alle beteiligten Mitarbeiter, Abteilungen und externe Dienstleister. Während der Umsetzung behalten sie den Zeitplan und das Budget immer im Blick. IT-Projektmanager tragen eine doppelte Verantwortung, weil sie nicht nur die Ausführung, sondern auch die Zielerreichung in der Hand haben.
Die Herausforderung: Mit so vielen Ressourcen wie nötig und so wenigen wie möglich das beste Ergebnis herauszuholen.
In der Planungsphase jonglierst Du als IT-Projektmanager zwischen System Operator, leitendem Architekt, Head of Development, Chefdesigner und Qualitätsmanager. Du förderst Zusammenarbeit und Austausch zwischen den Fachabteilungen. Du definierst die Anforderungen und Ziele, erstellst Release-Pläne und kümmerst Dich um die Aufgabenverteilung. Außerdem triffst Du Entscheidungen über die eingesetzten Methoden und Werkzeuge. Denn je nach Projekt können andere Plattformen, Entwicklungsumgebungen, Architekturen und Programmiersprachen sinnvoll sein.
Mit einem guten Projektmanagement kann man Ressourcen optimal einsetzen!
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IT-Projektmanagement kann manchmal ganz schön schwierig sein – aber Du wirst das schon schaukeln!
Traditionelles, klassisches oder konventionelles Projektmanagement meint alle Projekte, die einem klaren und strengen Plan folgen. Die drei wichtigsten Projektfaktoren sind Zeit, Kosten und Qualität bzw. Umfang. Entsprechend dieser Faktoren werden Projektziele möglichst exakt definiert und Pläne akribisch ausgestaltet. Wie viele Kosten müssen eingeplant werden? Welche Termine müssen eingehalten werden? Der Projektmanager versucht alle Schritte vom Projektanfang bis Projektende zu kalkulieren und den Projektverlauf im Detail zu dokumentieren. Üblicherweise werden folgende Projektphasen unterschieden:
Projektphasen:
Die Projektphasen im klassischen Projektmanagement werden sequenziell, also nacheinander bearbeitet. Diese Reihenfolge ist wichtig. Traditionelle Projektmanagement-Methoden bieten durch ihre systematisches, strukturiertes und geregeltes Vorgehen Schutz vor Risiken. Projekterfolge werden durch Überwachung, Kontrolle und Dokumentation gemacht. Dafür sorgt die hierarchische Rollenverteilung von Auftraggeber, Projektleiter, Projekt Management Office (PMO) und Projekt-Team-Mitarbeitern.
Der Nachteil des traditionellen Projektmanagement liegt in der mangelhaften Flexibilität. In der Realität ändern sich die Rahmenbedingungen eines Projektes oft. Traditionelle Projektmanagement-Methoden stoßen dort an ihre Grenzen, wo uns Regeln und Vorschriften nicht weiterhelfen.
Agilität ist weniger als einheitliches Vorgehensmodell, als eine Grundhaltung oder Philosophie mit Werten zu betrachten. Das agile Projektmanagement existiert nicht. Typisch für agile Ansätze ist jedoch, dass sie kundennah, teamorientiert, lean (schlank) und pragmatisch arbeiten. Die Konzepte setzen auf Kommunikation mit Kunden und im Team, statt auf einen intensiven Wissenstransfer über eine detaillierte Dokumentation. Das Kunden- und Teamfeedback kann unmittelbar und spontan in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Dafür sorgen schlanke Prozesse, Netzwerk-Strukturen und selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Arbeiten. Im traditionellen Projektmanagement wird am Ende des Projektes das fertige Produkt geliefert. Im agilen Projektmanagement dagegen wird das „unfertige“ Produkt im Projektverlauf geliefert und gemäß der Kundenmeinungen und Erfahrungen nach und nach verbessert. Scrum ist die populärste agile Methode, die in Sprints abläuft. Sprints sind kurze iterative (sich wiederholende) Zyklen.
Zwar gibt es im Scrum einen geregelten Ablauf, dieser läuft jedoch in sich wiederholenden Schleifen (Sprints) ab. Jeder Sprint liefert Zwischenergebnisse und neue Erkenntnisse für den nächsten Sprint. Die Zwischenergebnisse können so den Anforderungen der Kunden kontinuierlich angepasst und verbessert werden.
In der schnelllebigen, digitalen Welt gibt es zu viele Unklarheiten, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Agile Ansätze machen uns anpassungsfähig und flexibel. Andererseits fordert sie sehr viel von Individuen. Agile Werte, wie sie im Manifest beschrieben wurden, müssen gelebt werden, um Erfolge zu erzielen. Ohne Kommunikation und Eigenverantwortung der einzelnen Projektmitarbeiter kann die agile Vision leicht fehlschlagen.
Hybride Methoden oder Kombinationen sind so zahlreich, wie es traditionelle und agile Methoden gibt. Da ein detaillierter Blick auf die einzelnen Methoden den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde, nennen wir einige Beispiele für hybride Methoden. Für Details und praktische Anwendungen verweisen wir auf unser Seminar Hybrides Projektmanagement:
Die Kombination von Scrum und Kanban ermöglicht z. B. den Einsatz eines Kanban-Boards mit dem Ablaufmodell und der Rollenverteilung im Scrum. Die Vorteile: Beim Scrum werden Aufgaben sichtbarer und der Prozessfluss optimierbarer.
Das Gesamtprojekt wird als Wasserfall durchgeführt, während eine Phase – hier bietet sich die Implementierungsphase an – als Scrum mit Sprints durchgeführt wird. Alle anderen Phasen vom Kundenwunsch bis zum Projektabschluss werden traditionell durchgeführt. Dies wird auch als Wasser-Scrum-Fall-Modell bezeichnet, weil Scrum in der Mitte des Wasserfalls steht.