Einen Überblick über die Phasenübergänge eines Stoffes erhält man, wenn man in einem Druck-Temperatur-Diagramm den Schmelz-, den Dampf- und den Sublimationsdruck als Funktion der Temperatur einzeichnet.
Die drei Druck-Temperatur-Kurven trennen Gebiete voneinander, in denen nur der feste oder nur der flüssige oder nur der gasförmige Aggregatzustand existiert. Jeder Punkt auf einer der Kurven bedeutet, dass jeweils zwei Zustände - z.B. fest und flüssig - gleichzeitig vorkommen. Es sind Punkte, in denen Phasenübergänge stattfinden.
Alle drei Kurven laufen in einem Punkt zusammen. Dieser Punkt heißt Tripelpunkt. Er gibt an, bei welchem Druck und bei welcher Temperatur alle Phasen des jeweiligen Stoffs gleichzeitig vorkommen.
Während Schmelz- und Siedetemperaturen eines Stoffes und daher auch alle darauf aufbauenden Temperaturskalen vom Luftdruck abhängen, ist der Tripelpunkt vom Luftdruck unabhängig: Er ist daher für die Definition einer Temperaturskala besonders geeignet. Für die Kelvinskala wird der Tripelpunkt von reinem Wasser bei `T= 273,16 K` und `p = 610 Pa` als Fixpunkt benützt. Als Temperaturunterschied von `1K` ist der `273,16te` Teil des Abstands zwischen dem absoluten Nullpunkt und dem Tripelpunkt des Wassers definiert.