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Kraftstoß

Kraftstoss bei Jump-and-Reach

Mit Hilfe von Kraftmessplatten lässt sich die Absprunggeschwindigkeit sehr präzise eruieren. Abbildung 10.20 zeigt den Kraftverlauf bei einem Jump-and-Reach-Sprung. Die Anzeige ist so eingestellt, dass sie beim ruhigen Stehen null zeigt. Die roten Flächen sind Impulse, die den KSP nach unten beschleunigen, etwa bei der Auftaktbewegung. Der Nettoimpuls ergibt sich aus der Differenz zwischen den roten und den grünen Flächen und beträgt 280 Ns - 102 Ns -8 Ns = 170 Ns.




Kraftverlauf bei einem Strecksprung

Das Gewicht des Athleten beträgt 750 N, das bedeutet eine Masse von 76,5 kg. Für die Abfluggeschwindigkeit lassen sich somit 2,33 m/s errechnen, was eine KSP-Hebung von knapp 28 cm bedeutet. Diese Methode ist zwar aufwändiger, aber wesentlich genauer als ein Jump-and-Reach-Test.



Sotomayor

Schätzen wir die Kraft ab, die beim Weltrekordsprung auf das Bein von Sotomayor gewirkt hat. Dazu müssen wir zuerst aus der KSP-Hebung von 1,2 m die Absprunggeschwindigkeit ausrechnen:

`v = \sqrt{2 g h} = \sqrt{2\cdot 9,81 m s^{-2}\cdot 1,2 m} = 4,85m/s`

Nun setzen wir in die Gleichung für die Kraft ein (Masse 80 kg, Kontaktzeit 0,13 Sekunden):

`F = {m \Delta v}/{\Delta t} = {80kg \cdot 4.85m/s}/{0,13s} = 3000 N`

3000 N mit nur einem Bein, das ist schon sehr beachtlich. Die Gleichung liefert übrigens nur die durchschnittliche Kraft. Die Spitzenkraft ist wesentlich höher!