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Die Geburt von Sternen

Wenn sich Sternenstaub zusammenballt

Ein großer Teil der Sterne ist im Frühstadium des Universums vor über 10 Milliarden Jahren entstanden. Aber auch heute bilden sich noch Sterne. In diesem Abschnitt geht es um den typischen Verlauf einer Sternentstehung.

Das All ist also keineswegs leer, sondern von Sternenasche erfüllt. Man nennt diese auch interstellare Materie oder sehr poetisch Sternenstaub. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um extrem dünnes Wasserstoffgas. Auf der Erde würde dieses expandieren, bis es völlig gleichmäßig verteilt ist. Das liegt an der ungeordneten Bewegung der Moleküle. Gaswolken können sich aber zusammenballen, wenn ihre Masse einige tausend Sonnenmassen überschreitet (F1). Dann „gewinnt„ die Gravitation, und es entstehen wieder neue Sterne




Der Orionnebel besteht aus heißem Wasserstoffgas und ist eine Region mit sehr intensiver Sternentstehung.

Die Kontraktion einer solchen gigantischen Gaswolke dauert hunderttausende oder sogar Millionen von Jahren (siehe F12 im Anhang). Während des Gravitationskollapses zerfällt die Wolke in Teilwolken, die man Globulen nennt (folgende Abb.). Aus diesen entstehen zuerst noch nicht stabile Protosterne und dann Sterne. Weil diese aus dem Zerfall der großen Gaswolke entstehen, kommen sie immer in Gruppen vor (F3). Die bei der Kontraktion frei werdende Energie führt zur Erwärmung des Gases. Wenn die Temperatur im Zentrum einer Gaskugel einige Millionen Kelvin erreicht, dann zündet die Kernfusion. Ein Stern wurde geboren!




Innerhalb der rotbraunen Gaswolke gibt es dunkle Verdichtungen, die man Globulen nennt. Wenn sich diese weiter verdichten, entstehen zuerst Protosterne und letztlich Stern

Sowie in einem Gebiet die ersten massenreichen Sterne entstehen, heizen sie durch ihre UV-Strahlung die Gaswolke auf. Diese beginnt zu leuchten, wie das in den obigen Abb.n eindrucksvoll zu sehen ist. Außerdem drückt die Strahlung das Gas in der Umgebung weg, so dass die darin enthaltenen jungen Sterne frei werden.




Durch die Strahlung von jungen, massenreichen Sternen wird die Gaswolke weggeweht. Dadurch entstehen säulenartige Strukturen wie in Abb. 49.1.

Aber nur ab einer bestimmten Mindestmasse zündet die Kernfusion. Diese Massenuntergrenze liegt bei 0,07 Sonnenmassen bzw. 75 Jupitermassen. Wäre der Jupiter größer ausgefallen, so hätte auch in ihm die Kernfusion gezündet, und es wäre ein Doppelsternsystem entstanden (F2 und F3). Es gibt aber auch eine Massenober-grenze. Ist ein Stern zu schwer, dann produziert er einen starken Sternwind, einen ständigen Strom geladener Teilchen. Dadurch wird die Hülle weggeweht. Dieschwer-sten Sterne in der Hauptreihe haben 120 Sonnen massen. Noch größere können wahrschein lieh nur durch Sternkollision entstehen. Der schwerste bekannte Stern hat rund 265 Sonnenmassen (Stand 2012).

Zusammenfassung

Auch noch heute werden Sterne geboren. Sie entstehen durch Zusammenballung jeder interstellarer Materie, die sich im gesamten Weltall befindet. Auch die Sonne ist auf diese Weise entstanden.