Und nun zur Katze (F2). Mit seinem Gedankenexperiment wollte Schrödinger zeigen, dass der Übergang von Quanten zu großen Objekten nicht problemlos ist und zu - scheinbar - paradoxen Situationen führen kann. Wir wissen aus Erfahrung, dass man niemals lebendtote Katzen sieht! Wir wissen auch, dass man Quanten durch Wellenfunktionen sehr gut beschreiben kann. Dieses mathematische Konzept ist experimentell extrem gut belegt. Mehr wissen wir nicht! Der Rest ist Interpretation und daher Geschmackssache!
Nach der Kopenhagener Deutung ist die Katze tatsächlich in einem Mischzustand, solange du nicht in der Box nachsiehst. Erst durch das Nachschauen „entscheidet“ sich, ob die Katze lebendig ist oder nicht. Genauso wie man auch für ein Elektron im Orbital in Abb. b erst zum Zeitpunkt der Messung feststellt, wo es sich befindet. Nach der Viele-Welten-Interpretation siehst du beim Öffnen in einem Universum eine tote und in einem anderen Universum eine lebende Katze. Daneben hat sich in den letzten Jahren noch eine andere Interpretation entwickelt, die man Dekohärenz-Deutung nennt.