Eine andere Auslegung aus den 1950ern, die vor allem in Science-Fiction-Filmen sehr beliebt ist, ist die Viele-Welten-Interpretation. Sie besagt vereinfacht, dass immer dann, wenn ein Ereignis völlig dem Zufall überlassen ist, alle Möglichkeiten auftreten und sich das Universum dabei quasi in Paralleluniversen
| Nach der Viele-Welten-Interpretation. |
Nehmen wir das Würfeln. Alle 6 Augenzahlen sind gleich wahrscheinlich. Wenn du würfelst, dann zeigt nach der Viele-Welten-Interpretation der Würfel nachher tatsächlich alle 6 Seiten - aber in 6 verschiedenen Paralleluniversen. Ähnliches gilt auch, wenn du den Ort des Elektrons in Abb. b bestimmst - nur entstünden bei dieser Messung noch wesentlich mehr Paralleluniversen, weil es auch viel mehr Möglichkeiten gibt.
Das klingt ziemlich verrückt, vor allem wenn du bedenkst, wie viele Myriaden Paralleluniversen es geben müsste - und in jedem sitzt ein Doppelgänger von dir. Auf der anderen Seite muss man aber zugeben, dass es nichts gibt, was gegen diese Interpretation spricht. Dennoch steht die Mehrheit der Physiker der Viele-Welten-Interpretation eher skeptisch gegenüber, weil damit das „Messproblem“ nicht gelöst, sondern nur wegdiskutiert wird.