Freiheit und Verantwortung aus christlicher Sicht

1 Grundinformation

Zunächst ist es wichtig verschiedene Begriffe zum Thema Freiheit zu unterscheiden:

Nach dem biblisch-christlichen Menschenbild ist der Mensch das Ebenbild Gottes, freier Partner Gottes (vgl Gen 1), d.h. auch: Jeder Mensch hat eine unantastbare Würde, die ihm letztlich von Gott geschenkt ist. Dem Menschen ist also Freiheit innerhalb der verschiedenen Gegebenheiten (Erbanlagen, Umwelt, …) geschenkt und deshalb ist er auch innerhalb dieser Grenzen für sein Handeln verantwortlich. (z.B.: Macht euch die Erde untertan!) Der Mensch kann daher auch gute und schlechte Taten vollbringen.

2 10 Gebote als Regeln zur Freiheit

Schon die Einleitung zu den 10 Geboten (Dekalog) zeigt uns die Grundbedeutung dieser Gebote auf:
Mein Gebot ist Leben und Freiheit. Haltet die Gebote, damit ihr frei bleibt.

Folgende Arbeitsmaterialien stehen zur Vefügung:


3 Befreiung durch Worte und Taten Jesu

Ausgehend vom bibl. Menschenbild (vgl 1.) und vom Gottesbild, das geprägt ist von Liebe und Verzeihung, trägt Jesus wesentlich zur Befreiung der Menschen bei:

durch seine Taten:

Jesus wendet sich besonders den von der Gesellschaft Ausgegrenzten zu: den Schwachen, Unterdrückten (v.a. Frauen), Kranken, Notleidenden, Gescheiterten, Sündern… . Er zeigt ihnen, dass der „Glaube Berge verstetzen kann“ und schenkt ihnen so Heilung, Stärkung und Verzeihung. (vgl. Mk 9,14-29) Diese Botschaft befreit bis heute Menschen aus selbstverschuldeten oder unverschuldeten Unfreiheiten. So hat der Satz „Alles kann, wer glaubt“ (Mk 9,23) für den Behindertensportler Thomas Geierspichler das Leben zum Positiven hin verändert und ihm unglaubliche Kraft gegeben.

durch seine Worte

In seinen Gleichnissen und besonders in der Bergpredigt (Mt 5-7) zeigt Jesus das Befreiende seiner Botschaft auf. Die Berpredigt ist eine vom Evangelisten Matthäus zusammengestellte Sammlung von bedeutenden Reden Jesu. Sie erinnert durch den Ort (Berg) und die vielen Zitate aus dem AT, dass Jesus über die Regeln des AT (z.B.: Dekalog) hinaus wesentlich neue Ideen und befreiende Handlungsimpulse bringt. (Hinweis: Bei Lukas finden sich Teile der Bergpredigt als „Feldrede“ wieder.)

Stelle Zentrale Sätze Befreiung von Befreiung für
Mt 5,3-12 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Unbarmherzigkeit
Mt 5,21-26 Man soll verzeihen und nicht nachtragend sein. Streit Konfliktfreiheit
Mt 5,38-42 Aug um Aug, Zahn um Zahn Abwertung
Mt 5,43-48 Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet;
Mt 6,5-15 Denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn darum bittet; wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Pflicht des Betens; gedankenloses Aufsagen von Formelgebeten Vergebung, persönliches Gebet
Mt 6,19-34 Nicht das Äußerliche ist wesentlich sondern die inneren Eigenschaften Von der falschen und der rechten Sorge Innerliche Freiheit
Mt 7,7-11 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. Unglück Glückseligkeit und den erhalt des gewünschten