In diesem Abschnitt geht es um das Chaos, das es früher beim Messen gegeben hat. Jeder verwendete andere Einheiten. Den Franzosen haben wir zu verdanken, dass es heute geordneter zugeht.
Einheiten als Basis für den Messprozess
Galileo Galilei (der Begründer der naturwissenschaftlichen Methode) sagte über das Messen: „Alles,was messbar ist, messen, alles was nicht messbar ist, messbar machen.“ Damit die Physiker auf dieser Welt eine einheitliche Sprache„ sprechen, sind zwei Dinge notwendig: Erstens müssen die Einheiten exakt sein und zweitens müssen alle dieselben Einheiten verwenden.
Galileo Galilei: „Alles,was messbar ist, messen, alles was nicht messbar ist, messbar machen.“
Die historischen Einheiten waren oft sehr unexakt. Ein Morgen war ursprünglich die mit einem Ochsen an einem Vormittag pflügbare Fläche, ein Rieß die Menge Papier, die ein Esel schleppen konnte oder eine Elle die Länge vom Ellbogen bis zur Spitze des Mittelfingers. Ein Glück für kleine Schneider! Später wurden die Einheiten zwar genormt und zum Beispiel die große und kleine Wiener Elle am Stephansdom zum Nachmessen angebracht, aber
damit blieb immer noch das zweite Problem: Überall verwendete man andere Maßeinheiten.
Morgen …die mit einem Ochsen an einem Vormittag pflügbare Fläche
Rieß … die Menge Papier, die ein Esel schleppen kann
Elle … die Länge vom Ellbogen bis zur Spitze des Mittelfingers
Einige historische Einheiten
Elle
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Altösterreichische Einheiten
In Österreich waren unter anderem Klafter (1,8965 m), Elle (die große Wiener Elle hatte 0,7775 m), Joch (5.754,642 m²), Eimer (56,589 I) oder Zentner (56,006 kg) üblich.
Einheiten für Mengen
144, also ein Dutzend Dutzend, nannte man ein Groß. Und dann gab es noch ein Schock (60, also 5 Dutzend) und ein Großdutzend (120). Wie viele Dutzend sind 99? Blöd zu rechnen, hm?
Die Entwirrung des Einheitenchaos wurde in Frankreich eingeleitet. Dort wurde nach der Französischen Revolution um etwa 1800 das Meter erfunden. Auch die Unterteilung in Zentimeter oder Millimeter stammt aus dieser Zeit. Diese ist deswegen praktisch, weil es sich immer um glatte Zehnerpotenzen handelt und man leichter umrechnen kann (was beim Dutzend nicht der Fall ist!).
Das System breitete sich langsam auf die Nachbarländer aus, und 1875 fand die Meterkonvention statt, die viele Staaten unterzeichneten. Ein unglaublich wichtiger Schritt, denn dadurch wurde das Messwesen endgültig neu geordnet und vereinheitlicht. Ohne diese Maßnahme wäre die weitere Entwicklung der industrialisierten Welt wahrscheinlich unmöglich gewesen. Außerdem war die Meterkonvention der Grundstein für die Entwicklung des modernen Internationalen Einheitensystems, das 1960 entstand. Das so genannte Sl-System (Systeme International d'Unites) wird heute von nahezu allen Staaten der Welt angewendet. Das Tolle daran: Man kommt mit nur 7 Bausteinen“ aus. Man nennt diese die Basiseinheiten (Tab.2.1), aus denen sich alle anderen Einheiten ableiten lassen. Für uns sind momentan drei Basiseinheiten wichtig: Meter, Sekunden und Kilogramm.
Es gelten folgende Umrechnungen: 1 Zoll (oder auch Inch) sind 2,54 cm. Wenn dein Computermonitor eine Diagonale von 17 Zoll hat, dann sind das also 43,18 cm. Ein Fuß sind 30,48 cm ≈ 0,3 m. Ein Meter hat somit 3,28 Fuß oder 3 Fuß und 3 3/8 Zoll. Ein Yard sind 91,44 cm ≈ 0,9 m.
Die Bezeichnung dpi bedeutet dots per inch, also wie viele Punkte pro Zoll (2,54 cm) ausgedruckt werden. 600 dpi bedeutet also, dass ein einzelner Punkt nur unglaubliche 0,0423 mm groß ist