| Der rote Pfeil zeigt San Francisco, der grüne den Entstehungsort des Tsunamis von 2004 (Sumatra). |
Die Erdoberfläche besteht aus sechs großen und zahlreichen kleinen Kontinentalplatten. Erdbeben entstehen fast immer dort, wo zwei Platten zusammenstoßen. Diese verschieben sich nämlich jedes Jahr um ein paar Zentimeter. Zwischen den zerklüfteten Kanten besteht aber eine sehr große Reibung. Die Platten haben sich oft schon mehrere Meter verschoben, aber die Ränder haften immer noch. Irgendwann wird die Belastung für das Gestein zu groß und die Ränder rutschen nach. Das ist die Störung, die die Bebenwelle auslöst.
Diese Erkenntnis verdanken wir einer Orangenbaumreihe, die 1851 in San Francisco gepflanzt wurde. Diese Stadt liegt an der Grenze zwischen Pazifik- und Nordamerika-Platte (vorhergende Abb.), und die Bäume wurden zufällig quer darüber gepflanzt (folgende Abb. a). Im Laufe der Jahre bewegten sich die Platten, aber die Ränder hafteten (b + c). Bei einem großen Beben 1906 verschoben sie sich diese dann in kurzer Zeit um mehrere Meter (d). Die gut dokumentierte Verschiebung diese Baumreihe über den Zeitraum von 55 Jahren war der Grundstein zur modernen Erdbebenforschung.
| Verlauf der Baumreihe: c ist vor dem Erdbeben 1906, d unmittelbar danach. Da die Erdbewegung schon vor dem Pflanzen begonnen hatte, war die Baumreihe nach dem Beben gekrümmt. |