Keplers Idee war eigentlich simpel - nur die Berechnungen dazu waren höchst schwierig. Zunächst musste er die Bahn der Erde bestimmen. Aus Beobachtungen wusste man, dass der Mars in 687 Tagen die Sonne umrundet. Kepler peilte den Mars an jenem Tag an (bzw. er benutzte dazu die Daten von Tycho de Brahe), an dem dieser mit Sonne und Erde auf einer Geraden lag. Das nennt man eine Opposition (folgende Abb. a).
| Zuerst bestimmte Kepler die Erdbahn, indem er den Mars alle 687 Tage anpeilte. |
Die zweite Peilung nahm er 687 Tage später vor. Der Mars befand sich dann wieder an derselben Stelle. Der Winkel zwischen Sonne und Mars betrug dann etwa 91° (vorhergende Abb.). Kepler wandte dieses Verfahren mehrmals hintereinander an und konnte damit die exakte Bahn der Erde bestimmen (b).
Da Kepler nun die genaue Erdbahn kannte, konnte er auch die Marsbahn bestimmen. Er peilte wiederum alle 687 Tage den Mars von der Erde aus an und bestimmte den Winkel (Abb. 12.16). Durch oftmaliges Anwenden dieser Methode von verschiedenen Positionen aus konnte er somit die Marsbahn konstruieren.
| Nachdem Kepler die Erdbahn bestimmt hatte, konnte er mit einer ähnlichen Methode die Marsbahn bestimmen. |