====== Freiheit und Verantwortung aus christlicher Sicht ====== ===== 1 Grundinformation ===== Zunächst ist es wichtig verschiedene Begriffe zum Thema Freiheit zu unterscheiden: * Freiheit von ... gegenüber Freiheit für ... * Determinismus und Indeterminismus * Willensfreiheit, Wahlfreiheit und Handlungsfreiheit Nach dem biblisch-christlichen Menschenbild ist der Mensch das Ebenbild Gottes, freier Partner Gottes (vgl Gen 1), d.h. auch: Jeder Mensch hat eine unantastbare Würde, die ihm letztlich von Gott geschenkt ist. Dem Menschen ist also Freiheit innerhalb der verschiedenen Gegebenheiten (Erbanlagen, Umwelt, ...) geschenkt und deshalb ist er auch innerhalb dieser Grenzen für sein Handeln verantwortlich. (z.B.: Macht euch die Erde untertan!) Der Mensch kann daher auch gute und schlechte Taten vollbringen. \\ =====2 10 Gebote als Regeln zur Freiheit ===== Schon die Einleitung zu den 10 Geboten (Dekalog) zeigt uns die Grundbedeutung dieser Gebote auf:\\ **Mein Gebot ist Leben und Freiheit. Haltet die Gebote, damit ihr frei bleibt.** Folgende Arbeitsmaterialien stehen zur Vefügung: * {{:5b_2012:freiheit:dekalog_info.pdf|Ausführliche Information über die 10 Gebote}} * {{:5b_2012:freiheit:dekalog.rtf|Arbeitsblatt über die 10 Gebote}} \\ ===== 3 Befreiung durch Worte und Taten Jesu ===== Ausgehend vom bibl. Menschenbild (vgl 1.) und vom Gottesbild, das geprägt ist von Liebe und Verzeihung, trägt Jesus wesentlich zur Befreiung der Menschen bei: == durch seine Taten: == Jesus wendet sich besonders den von der Gesellschaft Ausgegrenzten zu: den Schwachen, Unterdrückten (v.a. Frauen), Kranken, Notleidenden, Gescheiterten, Sündern... . Er zeigt ihnen, dass der "Glaube Berge verstetzen kann" und schenkt ihnen so Heilung, Stärkung und Verzeihung. (vgl. Mk 9,14-29) Diese Botschaft befreit bis heute Menschen aus selbstverschuldeten oder unverschuldeten Unfreiheiten. So hat der Satz "**Alles kann, wer glaubt**" (Mk 9,23) für den Behindertensportler Thomas Geierspichler das Leben zum Positiven hin verändert und ihm unglaubliche Kraft gegeben. == durch seine Worte == In seinen **Gleichnissen** und besonders in der **Bergpredigt (Mt 5-7)** zeigt Jesus das Befreiende seiner Botschaft auf. Die Berpredigt ist eine vom Evangelisten Matthäus zusammengestellte Sammlung von bedeutenden Reden Jesu. Sie erinnert durch den Ort (Berg) und die vielen Zitate aus dem AT, dass Jesus über die Regeln des AT (z.B.: Dekalog) hinaus wesentlich neue Ideen und befreiende Handlungsimpulse bringt. (Hinweis: Bei Lukas finden sich Teile der Bergpredigt als "Feldrede" wieder.)\\ | | | | | ^Stelle ^Zentrale Sätze ^Befreiung von ^Befreiung für ^ | Mt 5,3-12 |Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. |Unbarmherzigkeit | | | Mt 5,21-26 |Man soll verzeihen und nicht nachtragend sein. |Streit| Konfliktfreiheit | | Mt 5,38-42 | Aug um Aug, Zahn um Zahn | Abwertung | | | Mt 5,43-48 |Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; | | | | Mt 6,5-15 | Denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn darum bittet; wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. | Pflicht des Betens; gedankenloses Aufsagen von Formelgebeten | Vergebung, persönliches Gebet | | Mt 6,19-34 |Nicht das Äußerliche ist wesentlich sondern die inneren Eigenschaften |Von der falschen und der rechten Sorge | Innerliche Freiheit | | Mt 7,7-11 | Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. |Unglück |Glückseligkeit und den erhalt des gewünschten | \\