====== Content Management System (CMS-System) ====== Ein CMS, ein **Content-Management-System**, dient zur **Verwaltung der Inhalte (Einpflege von Texten, Bildern, Videos und Daten)**. Ein WCMS (Web Content Management System) verwaltet Inhalte von einer oder auch mehrerer **Websites**. WCMS sind **mandantenfähig**, d.h. sie können mehrere Kunden (Mandanten) bedienen, ohne dass diese Einblick in die Benutzerverwaltung des anderen haben. In weiterer Folge, wird immer von einem WCMS ausgegangen, jedoch der Einfachheit halber wird immer der Begriff CMS verwendet. \\ \\ ===== Vorteile ===== ====Dezentralisierte Wartung==== Ein gutes webbasiertes Content Management System funktioniert mit jedem gewöhnlichen Webbrowser (zum Beispiel Internet Explorer, Mozilla Firefox oder Opera). Sie benötigen also keine zusätzliche Software und können ohne Engpässe Ihre Internet-Präsentation warten und erweitern, wann und wo Sie wollen. ==== Trennung Inhalt & Gestaltung ==== Zum einen werden bei einem CMS die G**estaltung der Webseite (Layout & Design)** und die **Verwaltung der Inhalte getrennt** verwaltet. Dadurch muss man sich beim Einsatz eines CMS nicht bei Inhalten um das Layout kümmern und umgekehrt. Außerdem kann so **mit wenigen Klicks** im CMS das **Layout der kompletten Webseite geändert** werden. ====Für Autoren ohne technischen Background ==== Wer Textverarbeitung beherrscht, kann auch in einem modernen CMS System online Inhalte erstellen, Bilder veröffentlichen oder neue Produkte anlegen. Über ein modernes Content Management System können Sie ohne HTML-Kenntnisse Ihre Homepage pflegen. ==== Konfigurierbare Zugriffsbeschränkung==== Ein CMS System beinhaltet in der Regel eine eigene Benutzerverwaltung. Benutzern können Rollen und Berechtigungen zugewiesen werden, wodurch die unautorisierte Veränderung von Inhalten effektiv verhindert wird. ====Einhalten von Design-Vorgaben==== In einem CMS können Inhalte vom Design getrennt gespeichert werden. Folglich wird der gesamte Content aller Autoren in einem Design zentral ausgegeben. ====Automatische Navigations-Generierung==== Menüs können in CMS Lösungen aus den Datenbankinhalten automatisch erzeugt bzw. generiert werden. Hyperlinks werden nur dargestellt, wenn sie auf gültige Seiten verweisen. Wenn beispielsweise diese Seiten gelöscht werden, können auch die Hyperlinks automatisch ausgeblendet werden. ====Speicherung der Inhalte in einer Datenbank==== In einem guten CMS System werden die Inhalte in der zentraler Datenbank abgelegt. Eine zentrale Content-Speicherung bedeutet, dass Inhalte an verschiedenen Stellen wiederverwendet werden und für das jeweilige Medium (Webbrowser, Mobiltelefon/Wap, PDA, Print) adäquat formatiert werden können. ====Dynamische Inhalte==== Modulare Erweiterungen wie z.B. Foren, Umfragen, Shops, Anwendungen, Suchfunktionen und News-Management stehen als Module zum Einsatz bereit. ====Content just in time==== Die Publikation von Inhalten ist zeitgenau steuerbar. Inhalte können im Hintergrund vorbereitet und nur von berechtigten Usern in der sog. „hidden preview“ vorab eingesehen werden. {{:inf:inf7bi_201819:pasted:20190506-185637.png?400}} ===== Nachteile ===== ====Eingeschränkte Gestaltung der Website==== Durch die festgelegte Struktur eines CMS bestehen nicht vielen Freiräume was Widgets oder Features zur Integration in die Website betrifft. Es können nur verfügbare Features in die Website integriert werden. ====Abhängigkeit vom Dienstleister==== Entscheidet man sich für ein CMS, so ist man von der Aktualisierung und Service der Software vom jeweiligen Hersteller des Website-CMS abhängig. ==== Sicherheitsaspekt ==== Gerade **weitverbreitete Systeme (TYPO3, Joomla, Wordpress,...)** werden (genau wie bei den Betriebssystemen auch) natürlich **mit Vorliebe gehackt**. **Sicherheitslücken verbreiten sich schnell** in der Szene. Die vollständige Absicherung des Systems - zum Beispiel durch Ändern aller üblichen Installationspfade - kann sehr schnell sehr aufwändig werden. Allerdings sind bei den oben genannten Systemen auch die Entwickler sehr schnell mit der Erstellung von Patches. Es bedarf allerdings dann auch der entsprechenden Beobachtung der bekannten Foren und Mailinglisten. ====Geringere Performance ==== Da die Inhalte dynamisch beim Aufruf der Seite generiert werden, kann der Auslieferung der kompletten Seite zumeist nur langsamer als bei einer statischen HTML-Seite erfolgen. Gute CMS-Systeme bieten hier allerdings geeignete Caching-Lösungen (Zwischenspeicher) an, die diesen Nachteil wieder ausgleichen. ====Mehr Funktionalität als benötigt==== Ein CMS muss als Gesamtsystem angesehen werden, in dem sich viele Programmteile bedingen oder voneinander abhängen. Will man das System um nicht benötigte Funktionionen reduzieren kann es häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. ====Aufwendigere Backups==== Genügt bei statischen Seiten meist ein einfaches Kopieren der Inhalte per FTP, so ist ein Backup eines CMS aufwändiger. Hier muss zusätzlich die Datenbank gesichert werden, sowie eventuell auch Systemeinstellungen des Servers. Auch das Rückspielen von Backups im Falles eines Datenverlustes sollte in regelmäßigen Abständen getestet werden. ===== Frontend & Backend eines CMS ===== Ein CMS wird meist in ein Frontend- und ein Backend-Bereich unterteilt. Das Frontend eines CMS (wörtlich übersetzt "Vorder-Ansicht") ist die Webseite, die ein Besucher angezeigt bekommt. {{:inf:inf7bi_201819:pasted:20190506-184417.png}} Das Backend eines CMS (wörtlich übersetzt "Hinter-Ansicht") ist ein geschützter Bereich, in dem die Administration des CMS stattfindet. Hier stellt das CMS nach einer Anmeldung alle Funktionen zur Verfügung, die der jeweilige Benutzer zum Verwalten der Webseite benötigt. Häufig können für unterschiedliche CMS-Benutzer auch unterschiedliche Zugriffsrechte festgelegt werden, z.B. der Designer auf die Templates des CMS, der Redakteur auf die Inhalte des CMS. ===== Verbreitete CMS-Systeme ===== ==== WordPress ==== {{ https://i2.wp.com/www.hochmairmedia.at/wp-content/uploads/2017/03/wordpress-logo-stacked-rgb.png?280|Wordpress}} Ursprünglich ein reines Blogsystem ist es heute mit über 70 Mio. Installationen das am weitesten verbreitete CMS. ===Vorteile=== * Installations- und Einrichtungsaufwand überschaubar * Riesige Auswahl an kostenlosen bzw. -günstigen Designs * Vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten durch Plugins * Ideal für SEO-Maßnahmen (sehr gute Tools: z.B. YOAST) ===Nachteile=== * WordPress braucht jede Menge Systemressourcen * Ladegeschwindigkeit bei hohem Traffic oft langsam * Viele Updates, teilweise mit Sicherheitsrisiken ----- ====TYPO3==== {{ https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/58/Logo_TYPO3.svg/2000px-Logo_TYPO3.svg.png?300|Typo3}} Content-Management-Systeme: Typo3-LogoDas „Open Source Flaggschiff“ mit mehr als 9 Mio. Installationen und 500.000+ Websites. ===Vorteile=== * Weitverbreitet, viele Experten und Entwickler * Viele Funktionen * Erheblich schneller als WordPress, auch bei hoher Besucherfrequenz ===Nachteile=== * Das Setup ist komplex und für den Laien ungeeignet * Auch bei Backend-Anpassungen sind profunde Kenntnisse im Administrationsbereich erforderlich ----- ====Joomla==== Content-Management-Systeme: Joomla-LogoIst schon lange auf dem Markt und hat mit 1,2 Mio.+ Downloads eine eingeschworene Fangemeinde. Durch einen Entwicklungsstopp vor ein paar Jahren ist Joomla ein wenig ins Hintertreffen geraten. Derzeit holt dieses CMS allerdings wieder mächtig auf. {{ https://docs.joomla.org/images/3/37/Joomla-3D-Vertical-logo-light-background-en.png|Joomla}} ===Vorteile=== * Installation und Einrichtung einfach und gut dokumentiert * Viele Erweiterungen und vorgefertigte Designs (ähnlich wie bei WordPress) ===Nachteile=== * Beliebtes Ziel von Hackern, nicht zuletzt aufgrund der vielen Erweiterungsmöglichkeiten (gilt übrigens auch für WordPress) * Beim Rollen- und Rechtemanagement gibt’s Luft nach oben => [[:inf:inf7bi_201819:2:2_01| 2.01) Joomla Installation]] ----- ====Drupal==== Content-Management-Systeme: Drupal-LogoDrupal ist ein Baukaustensystem mit einer riesigen Auswahl an Features. Obwohl es unter die Content-Management-Systeme fällt, ist es eigentlich ein Content-Management-Framework (CMF). Drupal funktioniert im Grunde wie Lego – man kann alles damit bauen. {{ https://www.drupal.org/files/drupal%208%20logo%20inline%20CMYK%2072.png?300|Drupal}} ===Vorteile=== * Drupal verfügt über ein differenziertes Rollen- und Rechtesystem * Es hat jede Menge Funktionen, die als Baustein in das System integriert werden können * Das Backend ist voll individualisierbar ===Nachteile=== * Das Drupal-Setup ist vergleichsweise kompliziert * Eingriffe im Backend und am Server erfordern Routine -----