====== GRUNDLEGENDE ZUGÄNGE ZUR FRAGE NACH GOTT ====== =====1 Beispiele für religiöse Erfahrung ===== {{:rk:5b_2012:relig_erfahrungen.pdf|Grundlegende Information}} {{:rk:5b_2012:sport_religion.pdf|Sport als Möglichkeit für religiöse (Ersatz)Erfahrungen}} =====2 Grundpositionen in der Gottesfrage ===== * Agnostizismus:(gebildet von dem altgriechischen Verb ἀγνοεῖν a-gnoein „nicht wissen“) bezeichnet die philosophische Ansicht, dass bestimmte Annahmen – insbesondere solche theologischer Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, beispielsweise eines Gottes, betreffen – entweder ungeklärt oder grundsätzlich nicht zu klären sind * Atheismus: Es gibt keinen Gott. Der Glaube an Gott ist eine Erfindung des Menschen. Der aufgeklärte und autonome Mensch befreit sich von einer Illusion, indem er den Gottesglauben ablegt und sich nur noch auf seine Vernunft beruft. * Deismus:Es gibt einen Gott, der die Welt erschaffen hat; aber auf das Leben des Menschen und die menschliche Geschichte wirkt sich die Existenz Gottes nicht aus. (Mehrfach vertreten in der englischen und französischen Aufklärung, z.B. von Locke und Voltaire.) * Pantheismus: Gott und die Welt sind identisch. In der Natur und im menschlichen Schicksal wirkt Gott. Die Welt ist das Gewebe der Gottheit, und Gott ist die Struktur der Welt. (Diese Auffassung spiegelt sich z. B. in einem Teil der Schriften Goethes.) * Theismus: Götter bzw. Gott existiert als weltüberlegene Kraft und wirkt auf das menschliche Leben und auf die Geschichte der Menschheit ein. In diesem Sinn glaubt das Christentum an einen persönlichen, weltüberlegenen Gott. * Monotheismus: Glaube an einen einzigen Gott * trinitarischer Monotheismus: Glaube an einen Gott, der sich auf dreifache Weise geoffenbart hat, nämlich als Schöpfer, in Jesus als histor. Person und als Geist in der Welt und im Menschen. * Polytheismus: Glaube an mehrere Gottheiten. Heute konkretisiert sich dies Form eher als * Henotheismus: Dieser wird oft als eine Sonderform des Polytheismus betrachtet, vor allem im Hinduismus; zugleich gilt er als der logische Zwischenschritt zwischen Polytheismus und Monotheismus – zunächst wählt man aus dem Pantheon eine Gottheit aus, zu der man in eine besonders enge Beziehung tritt, diese wird dann bald als besonders mächtig angesehen, bis schließlich den übrigen Göttern ihre Göttlichkeit abgesprochen wird =====3 Biblische Gottesvorstellungen ===== Die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten der {{:rk:5b_2012:abrahams_opfer.pdf|bibl. Erzählung Abrahams Opfer (Gen 22,1-19)}} bieten Einblick in verschiedene Gottesvorstellungen bis hin zum Opfertod Jesu. Besonders aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch das gleichnamige [[https://www.google.at/search?q=marc+chagall+opferung+isaaks&bav=on.2,or.r_qf.&bvm=bv.51495398,d.Yms,pv.xjs.s.en_US.M4-36_38X9A.O&biw=1143&bih=654&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=jdckUsaJKcfatAbo14CwCg#facrc=_&imgdii=_&imgrc=bmCzx0tzxHxTqM%3A%3BUNF95WhIVNMQrM%3Bhttp%253A%252F%252Fwww.kirchengucker.de%252Fwp-content%252Fuploads%252F2007%252F04%252Fcha_5_sacrifice.jpg%3Bhttp%253A%252F%252Fam67.wordpress.com%252F2008%252F06%252F13%252Fvertrauen%252F%3B550%3B537|Bild von Marc Chagall]]:\\ * Gott als Person, der man radikal vertrauen kann\\ * der alt. Gott, der Menschenopfer ablehnt\\ * Gott als Herr der Geschichte: Im Unterschied zu allen Naturreligionen und zur griechisch-römischen Religion deutet Israel seine Geschichte als Handeln Gottes. Die Befreiung aus Ägypten wird zum Symbol für den Anspruch auf Freiheit, der sich auf Gott berufen kann. * Gott als ethische Instanz und Richter: Der Glaube an Gott konkretisiert sich für das AT in ethischen Forderungen; Beispiele: der Dekalog, die Sozialgesetze (Dtn 24), die Sozialkritik der Propheten. Auch das Neue Testament (Mt 25,31—46) macht das soziale Verhalten zum Maßstab des endgültigen Heils. So wird das soziale Gewissen geschärft und der Zusammenhang von Gottesverehrung und sozialer Verpflichtung betont (Einheit von Gottes- und Nächstenliebe). * der ntl. Gott der Liebe, der alle Menschen zur Liebe und damit zum Loslassen von eigenen Bedingungen, (Gottes)Vorstellungen und damit zu Toleranz und Frieden aufruft.\\ * Jesus als der menschgewordene Gott, der diese Botschaft der Liebe in Wort und Tat verkündet, mit letzter Konsequenz verwirklicht und so sein Leben hingibt, aufopfert für diese Botschaft der Liebe.\\